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2009

Krise der Plattenläden

 

Krise der Plattenläden

Ich lebe von 50 Prozent CD-Umsatz, von 25 Prozent Mailorder und von 25 Prozent antiquarischer Ware. 140 Prozent arbeiten und 90 Prozent Lohn – so sieht es dann unter dem Strich aus.
(Veit F. Stauffer, RecRec, Musikzeitung Loop, August 2009)

Die grossen Plattenfirmen bringen immer mehr Archivmaterial und immer weniger richtige Neuheiten auf den Markt. So fehlen heute die Zugpferde, mit denen man die Leute in den Laden holt. Der Arbeitsaufwand steigt bei sinkendem Ertrag. Um die heutige Wirtschaftslage durchzustehen, könnte ich den Laden notfalls allein weiterführen. Aber dafür müsste ich eben bei Gesundheit sein.
(Ruedi Fehlmann, Rock On, Tages-Anzeiger, 22.8.2009)

«Kundschaft unter 20 Jahren haben wir heute keine mehr», stellt Jamarico-Mitgründer Woody Jakob fest. Die Zeiten, als man an den schulfreien Mittwochnachmittagen noch mit seinen Freunden in den Plattenladen pilgerte, um neue Musik zu entdecken, scheinen definitiv vorbei. Für musikalische Entdeckungen ist das Internet viel bequemer. Und noch etwas hat sich geändert: Heute kämen nur noch selten Leute von ausserhalb der Stadt in den Laden, sagt Jakob.
(David Sarasin, Tages-Anzeiger, 11.8.2009)

Recommended Records alias RecRec gibt auf. Wie man seitens des traditionsreichen Zürcher Independent-Vertriebs verlauten lässt, wird der Geschäftsbereich «Vertrieb der physischen Tonträger» per Ende Juni 2008 aufgelöst. Zahlreiche Labels werden in der Schweiz einen neuen Vertrieb suchen müssen.
(Ueli Bernays, NZZ, 7.2.2008)

Es rechnet sich einfach nicht mehr.
(Lucien Sulloway, Reggae Fever, Musikzeitung Loop, September 2009)

Dasselbe Schicksal erlitt Jolanda Gsponer. Die 48-Jährige hat ihr halbes Leben in Plattenläden verbracht, zuerst bei RecRec, als Mitgründerin, dann als Inhaberin von Karbon im Zürcher Kreis 5. Diese Karriere endete abrupt, als die gebürtige Walliserin im Jahre 2007 ihren Laden aufgeben musste. «Ich konzentrierte mich auf experimentelle und neue Musik», erklärt sie. «Bei Karbon Musik trafen sich nicht nur Kunden, sondern auch Musiker. Es entwickelte sich eine vibrierende Drehscheibe zeitgenössischer Musikkultur». [...] Dem Internet fehle diese Plattform. «Es ist dafür zu unpersönlich, zu fragmentiert.»
(Barnaby Skinner, SonntagsZeitung, 26.7.2009)

Es sind die allerletzten Tage von Sonic Records, dem kleinsten aller Zürcher Plattenläden. Traurig sieht Inhaber Klemens Wempe aus, wenn er zum Abschied noch einmal sagt: «Bis bald.» [...]  Er habe sich 13 Jahre Entdecken finanziert. Es sei wie Weihnachten, wenn das Paket vom Vertrieb komme, man die Scheiben erstmals in der Hand halte, reinhöre, entdecke. Und dann sei da der Glücksmoment, die Freude zu teilen, jemandem auch zu einer Entdeckung zu verhelfen, gemeinsam tiefer einzutauchen.
(Hannes Grassegger, Tages-Anzeiger, 20.1.2012)

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